Da nun zwei fertige Manuskripte und mehrere Kurzgeschichten in der berühmten Schublade, oder vielmehr auf meiner externen Festplatte, schlummern, komme ich nicht umhin, die Frage, wie es damit weitergeht, zu beantworten.
Daher überlege ich mir vor Veröffentlichung, ohne mir Druck zu machen, die Möglichkeiten des Buchmarketing. Sämtliche Checklisten für eine eBook-/Buchveröffentlichung habe ich aus der Versenkung geholt. Auf keinen Fall will ich die Publikationen überstürzen. Hochgeladen sind die Bücher schnell, doch muss nachhaltiges Buchmarketing betrieben werden. Das beansprucht meines Erachtens viel mehr Zeit als der Schreibprozess selbst. Dass beides zur gleichen Zeit nicht funktioniert, weiß ich aus Erfahrung. Ein Grund mehr, meinen 2. Krimi auf die Zielgerade zu bringen.
Ein Rückblick auf den Marketingmix zu meinem Buch IM ZAUBER DER MADONNA erlaube ich mir dennoch. Ich erinnere mich gern an den überschäumenden Augenblick, da ich das gedruckte Buch endlich in den Händen hielt. Ab dem Zeitpunkt überrollten mich die Dinge und zum Schreiben blieb kaum Zeit.
Eine chronologische Aufstellung verdeutlicht das:
Ich sprach bei der örtlichen Zeitung vor und tatsächlich bat mich die Redakteurin kurz darauf um ein Interview. Der abgedruckte Artikel im Wochenspiegel über mich und mein Buch ließ meinen Bekanntheitsgrad in meinem damaligen Wohnort Mahlow/Brandenburg enorm ansteigen. Die Geschichte meines Krimis spielt in dem Ort.
Kurz darauf erhielt ich die erste Anfrage für eine Lesung in meinem Wohngebiet. Ich war so happy, aufgeregt und überrascht zugleich. Im Namen der Krimibuchhandlung Miss Marple durfte mein KHK List in Mahlow-Waldblick ermitteln. Die Lesung wurde zu einem vollen Erfolg. Der Raum war bis auf den letzten Platz belegt.
Über Twitter bekam ich ziemlich bald nach der Veröffentlichung die Möglichkeit, mich im Rahmen eines umfangreichen Autoreninterviews, an dem Buchprojekt 100 Autoren über die Schulter geschaut des Herausgebers André Kröckel zu beteiligen. Im Bemühen um einen Bekanntheitsgrad außerhalb des Ortes nutzte ich das Angebot gern.
Der Buchmarkt ist hart umkämpft. Es braucht schon einen langen Atem, mitunter eine Kampfansage, um zwischen all den Neuerscheinungen heraus zu stechen. Ich bastelte ständig an meinem Bekanntheitsgrad und stieß schließlich auf das Plakat als Marketinginstrument. Mich selbst neben dem Buch auf einem Plakat zu sehen, erfüllte mich schon mit Stolz, und ich habe es 2x getan. Rund um Nikolaus hing meine persönliche Außenwerbung vor dem örtlichen Kaufland. Infolge dessen bin ich im Ort oft angesprochen worden.
Selbstverständlich war ich mit meinem Krimi auch auf den Buchmessen vertreten. Auf der FBM 2013 war es auf zwei Ständen ausgestellt, beim Verlag tredition und bei Papyrus Autor.
Nach meiner Plakat-Aktion bekam ich die Anfrage von der Augusta Presse für ein Interview. In der Broschüre Blankenfelde-Mahlow kompakt erschien der mehrseitige Artikel Mord und Totschlag in Mahlow . Ab dem Tag waren ich und mein Buch regional in aller Munde.
Das war schon ein aufregendes Jahr damals. Danach ließ ich die Marketingaktionen ruhiger an, da ich zum Schreiben immer weniger Zeit hatte. Auch stand privat eine tiefgreifende Veränderung an.
Um der Vergessenheit entgegen zu wirken, probierte ich daher einen Trailer und stellte Die bildliche Geschichte meines Krimis bei YouTube ein. So konnte ich dem Leser eine visuelle Vorstellung rund um den Tatort meines Buches vermitteln.
Ins Gespräch mit meinen Lesern kam ich auf dem Sommerfest in Mahlow. Der Kultursommertag sollte einen dauerhaften Platz in der Kulturszene des Ortes einnehmen. Neben einem Interview und einer Lesung bekam ich die Möglichkeit, mich in dem Rahmen als Autorin vorzustellen und mein Buch zu verkaufen.
Die Verbindung Foto und Emotion meines Krimis hatte ich zwar gestartet und - ehrlicherweise - gerade erst wiederentdeckt. Die Aktion ist mir irgendwie durchgerutscht. Im Sinn hatte ich einst kurze Textstellen meines Krimis bildlich zu unterlegen und zu veröffentlichen. Ich denke darüber nach, ob ich diese Sache wieder aufleben lasse.
Im Stadtpark von Warnemünde steht die Bücherbüxe. Es ist ein Geben und Nehmen der Buchliebhaber und ein hervorragender Treffpunkt mit Bücherfreunden ins Gespräch zu kommen. Auch meinen Krimi habe ich dort hineingestellt mit einer persönlichen Widmung und einem amazon-Gutschein und der Hoffnung, dass das Buch möglichst rege ausgeliehen wird und viele Leser erreicht.
Um Antworten auf Fragen zum erfolgreichen Buchmarketing zu erhalten, fahre ich regelmäßig auf die LBM. Die Leipziger Buchmesse sagt mir persönlich mehr zu, da sie örtlich erreichbarer, kleiner, übersichtlicher und vor allem autorenfreundlicher ist. Nicht selten traf ich vor Ort Autoren-Kollegen in den weiterbildenden Foren und Veranstaltungen.
An dieser Stelle weise ich gern auf den jährlich stattfindenden Self-Publishing-Day hin, an dem ich ebenfalls bereits teilgenommen habe. Der Tag für Self-Publisher voller Spannung und Informationen steht ganz im Zeichen der Anregungen, des Austausches und der Diskussion. Spätestens hier bekommst du das Gefühl, unter Gleichgesinnten und als Autorin anerkannt zu sein. In lockeren Gesprächen hast du zahlreiche Möglichkeiten, dich und dein/e Buch/Bücher vorzustellen.
Vorder- und Rückseite |
Die Anregung von selbst hergestellten Lesezeichen nahm ich von der Frankfurter Buchmesse mit. Am Stand von Thalia ließ ich mich als Autorin dafür ablichten und fertigte zurück zu Hause gleich selbst welche an.
In regelmäßigen Abständen führt meine liebe Autorenkollegin Ella Larssen mit ausgewählten Autoren und Autorinnen Interviews durch, welche sie auf ihrer Website veröffentlicht. Als ich im Sommer ihre Anfrage zum Autoreninterview erhielt, freute ich mich über ihr Interesse an mir und meiner Arbeit. Herausgekommen ist ein Interview mit mir, welches mein ICH widerspiegelt. Vielen Dank, liebe Ella!
Natürlich bin ich in zahlreichen Sozialen Netzwerken vertreten. Die regelmäßige Social Media Präsenz halte ich nicht nur für wichtig, um auf mich und meine Arbeit aufmerksam zu machen, sondern auch, um euch meinen lieben Lesern und Interessenten, den Menschen (mich) hinter der Fassade vorzustellen und euch Einblicke in meine Liebe zum Schreiben und Lesen zu geben.
Nun ist mein Rückblick recht umfangreich geworden. Einige Punkte, vor allem die der älteren Interviews, sehe ich heute etwas anders, andere wiederum überraschen mich.
Fazit:
Es braucht einige Überlegungen im Vorfeld, wie und wann ich die nächsten Buchveröffentlichungen starte. Vor allem muss ich mir selbst erstmal im Klaren darüber sein, welchen Weg des Buchmarketing ich einschlagen möchte, denn bei allem Erfolg steht die Freude am Schreiben für mich an erster Stelle.
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