Montag, 23. Dezember 2019

Wie das so ist mit den Weihnachtswünschen ...

Es ist mitten in der Adventszeit und vor uns liegen (hoffentlich) ein paar ruhige und besinnliche Feiertage. Weihnachten - das Fest der Liebe, der Familie, der Geborgenheit, und vielleicht dürfen wir ein paar Geschenke auspacken.

Aber sind die wirklich wichtig?
Es gibt Geschenke, die kann man nicht verpacken. Die gibt es gratis und bereits vor Weihnachten.

Die Geschenke des Lebens brauchen keine Schleife. (Click-to-Tweet)


Wie das so ist mit den Weihnachtswünschen ... Silke Boldt




Zwischen Aufstehen und Frühstück fragte mich der zerstreut wirkende Siebzehnjährige, der vordergründig alles im Kopf hat, nur nicht seine Mutter: "Was wünschst du dir zu Weihnachten?"


Ich machte ein ernsthaftes Gesicht, als sei ich am Überlegen. Dabei wusste ich die Antwort schon im Voraus, zögerte noch ein wenig und sagte: "Ein Lächeln, Zufriedenheit, Zeit und Liebe."



Vor mir stand der hochgewachsene Teenager, unschlüssig mit sich ringend, ob er mich nun unter seinem morgendlichen Sprich-mich-nicht-an-Blick schrumpfen und noch kleiner werden lässt, als ich ohnehin schon bin, oder ... und nun folgte mein innerlicher Triumph yes, denn ... sein Blick löste sich unter seinem Lächeln!
Er beugte sich zu mir hinab, umarmte mich kurz und seufzte: "Ach, Mama."Überwältigt von meinem Gefühl hob ich einen Arm, meine Hand wollte sein Gesicht streicheln. Ich besann mich im letzten Moment, noch ehe es ihm peinlich würde und freute mich über das plötzliche vorweihnachtliche Geschenk.

Die Zeit voller Liebe, die uns begegnet, ist kostbar. (Click-to-Tweet)

Schon im nächsten Augenblick wandte sich der junge Mann ab und verschwand in seinem Zimmer. Ich hörte ihn noch murmeln: "Ich überlege mir selbst eine Kleinigkeit für dich zu Weihnachten."

Ich blieb zufrieden zurück, hatte bereits alles, was ich wollte, denn für einen Moment war ich dem Zeichen seiner Liebe begegnet und hatte sein Lächeln aufgefangen. Was soll ich mir denn da noch wünschen?

Es sind die winzigen Gesten im Alltag, die große Gefühle auslösen. (Click-to-Tweet)

Natürlich macht es glücklich, ein mit Liebe verpacktes Geschenk am Weihnachtsabend auswickeln zu dürfen. Aber im Laufe der Zeit ist mir das Leuchten in den Augen der anderen wichtiger geworden. Und am schönsten leuchten die voller Liebe.

In diesem Sinne wünsche ich euch ein friedliches und besinnliches Weihnachtsfest im Kreise eurer Liebsten sowie einen guten Rutsch ins Jahr 2024!

Passt bitte gut auf euch auf, bleibt gesund und meinem Blog treu 😃 Ich bedanke mich für euer Interesse und freue mich auf euch. Wir lesen uns wieder im neuen Jahr.











Montag, 16. Dezember 2019

Wie viele Bücher hast du 2019 gelesen? Welche sind deine Favoriten?

Das Jahr 2019 nähert sich dem Ende. Es wird Zeit für eine Lese-Bilanz.
Bisher habe ich 70 Bücher gelesen, mein bestes Ergebnis seit Beginn der persönlichen Aufzeichnungen. Dabei zog sich mein Leseinteresse quer durch einige Genre.

1. Thriller: 20 / Romance Thriller: 4 / Krimi: 4
2. Frauen/Drama: 12
3. Gesellschaftsroman: 9
4. Historischer Roman: 3
5. Frauen/Urban Fantasy: 3

Die übrigen Bücher verteilen sich auf die Genre: Jugend/Fantasy, Biografien, Humor und Kurzgeschichten.

Meine 6 seitenstärksten Buchexemplare waren:

746 Seiten - Flammen des Himmels von Iny Lorentz
639 Seiten - Jimmy ging zum Regenbogen von Johannes Mario Simmel
532 Seiten - Die letzten Tage von Pompeji von Edward Bulwer-Lytton
544 Seiten - Liebe ist nur ein Wort von Johannes Mario Simmel
551 Seiten - Blutige Fesseln von Karin Slaughter
504 Seiten - Wer einmal aus dem Fressnapf frisst  von Hans Fallada

Je 2 Bücher las ich von Lucy Clarke, Guillaume Musso, James Patterson, Johannes Mario Simmel und Karin Slaughter.

Meine 5 Lese-Favoriten waren folgende Bücher:

Bücher lesen 2019 - Blog Silke Boldt
Der Sommer, in dem es zu schneien begann von Lucy Clarke
Kalt ist der Abendhauch von Ingrid Noll
Harry Potter und der Stein der Weisen von Joanne K. Rowling
Liebe ist nur ein Wort von Johannes Mario Simmel
Der Gefangene des Himmels von Carlos Ruiz Zafón


Und der Vollständigkeit halber - mein größter Flop:
Die Rache trägt Prada. Der Teufel kehrt zurück von Lauren Weisberger


Neben den Favoriten möchte ich euch meine Überraschungen des Jahres nicht vorenthalten:

Eine himmlische Begegnung und Wirst du da sein? von Guillome Musso - 
Beide Bücher siedeln im Genre Urban Fantasy. Ich habe sie verschlungen. Der Autor war mir bisher nicht geläufig. Weitere Titel von Musso liegen bereits auf meinem SuB.

Wer einmal aus dem Fressnapf frisst von Hans Fallada - 
Der dialogreiche Klassiker war verständlich geschrieben und somit besser als erwartet. Mich überraschte die feinsinnige Story der 1920ger Jahre, die an Aktualität bis heute nichts verloren hat - spannend, tiefgründig, empfehlenswert.

Septagon von Richard Montanari - 
Der hochspannende Thriller entwickelte einen Lesesog, dem ich nicht widerstehen konnte. Montanari hat ein Werk geschaffen, das gleichzeitig Einblicke gibt in die Welt des Mörders und der Ermittler - genial.

Und wie sind die Aussichten auf kommende Lesewunder?

Derzeit lese ich : Schlafe still von Luana Lewis.
Danach liegt oben auf meinem SuB: Es sei Friede! von Karl May.

Was ich danach lese, wird sich zeigen, denn:

"Bücher sind einzigartige, tragbare Magie." (Stephen King) #zitat (Click-to-Tweet)

Auf jeden Fall stehen spannende Zeilen bevor, und das Lese-Jahr 2019 ist ja auch noch nicht zu Ende 📚
Da geht noch etwas 😉😉

Wie viele Bücher hast du 2019 gelesen? Welche sind deine Favoriten?








Montag, 9. Dezember 2019

Wovon träumst du?

Stelle dir vor, du hättest drei Wünsche frei.
Als Kinder haben wir uns das oft gefragt. Fast immer lautete die Antwort: Frieden, Gesundheit und Glück.
Diese drei Wünsche sind immer noch so fest in meinem Inneren verankert, dass ich an dieser Stelle bereits meinen Beitrag beenden könnte.

Daher lasse ich diese Wünsche jetzt außen vor und widme mich ganz den verträumten, den fast unrealisierbaren und unverschämten. Du hast keine?
Das kann ich mir kaum vorstellen. Jeder Mensch hegt in seinem Inneren Wünsche, die niemand bisher erfahren hat, die er/sie lieber für sich behält, denen er/sie sich (noch) nicht gestellt hat.
Es ist nichts dabei, zu sagen, was man will oder nicht will.

"Träume so groß, dass sie Dich für verrückt erklären." (Verfasser unbekannt) 
Traum, Grenze, Wünsche, Glück, Familie - Wovon träumst du? - Blog Silke Boldt

Bei näherer Betrachtung gibt es durchaus drei Dinge, die ich mir vorstellen kann.

1. Ich liebe das Meer. Das weiß jeder, der mich kennt. Wen wundert es da, dass ich von einem Haus direkt am Meer träume? Um das Haus läuft eine Veranda. Ich sitze in einem Schaukelstuhl, lausche dem Rauschen des Meeres und genieße die weite Unendlichkeit. Dieses Haus ist mein Rückzugsort, meine Oase des Glücks, wo ich die Zeit trauter Zweisamkeit und die mit der Familie genieße. Womit ich schon bei meinem nächsten Wunsch wäre.

2. Tatsächlich hätte ich gern eine große Familie gehabt, eine, die mich auffängt, die vor Leben sprüht mit einigen Kindern, die durchs Haus lärmen. Dazu leben bei uns ein Hund sowie eine Katze. In der Familie ergänzen sich alt und jung, herrscht Verständnis für die andere Generation und haben altkluge Ratschläge und Desinteresse keinen Platz. In meinen Träumen sorgt sich die Familie weder um die Zukunft noch ums Geld. Unter diesem Aspekt kommt mein dritter Wunsch ins Spiel.

3. Ich habe sie gefunden - die nie versiegende Geldquelle, erwirtschaft durch einen Beruf, der Spaß macht und vielen Leuten Freude beschert, der berufliche Traum einer Autorin. Bücher schreiben am laufenden Band, ohne zeitlichen, gesellschaftlichen oder familiären Druck. Schreiben und verkaufen, was einem gefällt, ungeachtet aller Zwänge, Marktdaten oder Analysen. Als Autorin immer gefragt und immer gefeiert, im Mittelpunkt der Geschehnisse.

So, jetzt sind sie heraus, meine drei Wünsche. Alles übertrieben? Ja natürlich, aber träumen darf erlaubt sein, und wenn ich ernsthaft über alles nachdenke, relativiere ich mich.
Sind diese drei Träume denn wirklich das, was ich mir wünsche?

"Glücklich ist nicht der, der alles hat, was er will, 
sondern der, der zu schätzen weiß, was er hat."
(Verfasser unbekannt) #zitat

An dieser Stelle kehre ich zu meinen Wünschen aus der Kindheit zurück : Frieden, Gesundheit und Glück. Das sind die Grundlagen, auf die ich baue. 
Wo letzten Endes das Haus steht, die Wohnung liegt, ist doch unwichtig, Hauptsache es ist ein gemütliches Zuhause. Viele Kinder sind mir nicht beschieden - nur eins. Aber das macht mich glücklich. Mein Haustier hatte Flügel. Immerhin wurde das putzige Kerlchen, ein sonnengelber Wellensittich, bei uns zu Hause biblische 13 Jahre alt. An dem dritten Wunsch arbeite ich, und hier schließt sich der Kreis. Zwar steckt in jedem Traum ein Körnchen Wahrheit, das den inneren Wünschen recht nahe kommt, aber reicht das aus zum Glück?

Nicht viel Geld macht glücklich, sondern die Zufriedenheit. 

Was nützt aller Reichtum, wenn man unglücklich oder sogar krank ist?
Ich habe darüber nachgedacht, ob ich wirklich das zu schätzen weiß, was ich (erreicht) habe. Spätestens jetzt bin ich froh, dass mein Leben so ist, wie es ist und die Wünsche meiner Kindertage noch immer aktuell sind: Frieden, Gesundheit und Glück.

Und wovon träumst du? Verrätst du es?













Montag, 2. Dezember 2019

Warum mein 2. Krimi mich selbst verfolgte, und wie ich damit umging

Schon vor sechs Jahren hatte ich meinen 2. Krimi mit dem Arbeitstitel VERDRÄNGTE WAHRHEIT fertig geschrieben. Voller Freude überreichte ich das Manuskript einigen Testlesern. Was danach folgte, stürzte mich fast! in einen Abgrund.
Anstatt mein Werk lobend zu erwähnen, erntete ich ausreichend Kritik. Die tat weh, sehr sogar. 
Was hatte ich getan? Welche Punkte waren verbesserungswürdig?
  • Der Krimi war zu durchsichtig.
  • Den Täter erfasste der Leser recht bald in der Story.
  • Der Spannungsbogen klappte damit frühzeitig zusammen.
  • Die Lektüre hielt meinen Leser nicht bis zum Schluss in Atem.
So und ähnlich lauteten die niederschmetternden Kritiken. Ich mag mir gar nicht vorstellen, welche unerwähnt geblieben waren, um mich nicht persönlich zu beleidigen und mein Buch gänzlich herabzuwürdigen. Es gab auch etliche positive Ansätze, die mich zwar aufrichteten, aber Enttäuschung und Kritik blieben haften. Nach tiefgreifenden Überlegungen und einigem Schmollen war ich nach Wochen soweit, endlich zuzugeben, dass meine Testleser mit ihren Äußerungen nicht unrecht hatten. Ich war ihnen sogar dankbar, dass sie mir vor der verfrühten Publikation abgeraten hatten. Was war passiert?

Je mehr die Schleier vor meinen Augen zerrissen, desto mehr lichtete sich der Vorhang. 
Mein Blick auf die Mängel war nun frei, doch wie sollte ich das Werk so abändern, dass es letztlich den Leser erreichte, ihn mitnahm auf die Reise durch mein Buch? Ich war völlig ratlos, fühlte mich in meiner eigenen Story gefangen.

Warum mein 2. Krimi mich selbst verfolgte, und wie ich damit umging - Blog Silke Boldt









Lange Zeit fiel mir keine oder nur eine halbherzige Lösung ein. Ich begann das Buch umzuschreiben, verhedderte mich bereits nach wenigen Ansätzen. Die Figuren verfolgten mich bis in meine Träume, die Geschichte raubte mir bisweilen den Schlaf. Ich suchte nach Wegen und fand nur Steine. Wie sollten die mich vorwärts tragen?







Die schlimmste Erfahrung, die ich aus diesen Wochen mitnahm, war der zunehmende Frust. Ich stellte alles infrage. Sämtliches Geschriebenes, alle angefangenen Werke, die künftigen Projekte und nicht zuletzt die Profession. Meine Motivation landete im Keller, und ich war abgrundtief verzweifelt. Was sollte ich tun?

Noch bevor sich die Ideenlosigkeit, die das Abändern dieses 2. Krimis mit sich brachte, auf meine anderen Arbeiten ausbreitete, zog ich die Reißleine. Ich schob das ganze Projekt Krimi auf Eis, obwohl ich bereits mit dem 3. Krimi begonnen hatte, und widmete mich völlig anderen Projekten. Nebenher entdeckte ich meine Liebe für Thriller und härtere Krimis neu. Ich las, was ich in diesem Genre kriegen konnte.

Irgendwo schnappte ich den passenden Satz auf:

Ein Autor muss das Genre lesen und lieben, in dem er/sie schreiben will. (Click-to-Tweet)

Ich hoffte, mit dem Lesen entwickelten sich neue Ideen. Ich las die Bücher aufmerksamer, suchte nach den Kriterien, wie andere Autoren ihre Stories aufbauten, durchforstete die Bücher nach Elementen, die mich als Leser fesselten, sortierte die Werke nach gelungenen Spannungsbögen und eher flachen Geschichten. Ich stellte gravierende Unterschiede fest.

Allein die Idee zum Umbau meines eigenen Krimis blieb aus, bis ...

... ich eines Tages, nach etwa fünf Jahren, inzwischen zwei fertigen Manuskripten, etlichen Kurzgeschichten, intensiver Arbeit an meinem Blog und ständiger Weiterbildung, die Lösung fand - ausgerechnet auf einem holprigen Weg entlang der Steilküste. Ich fand das bezeichnend.
Ab dem Tag ging es aufwärts.

Auf einmal wusste ich, wie ich das Werk verändern musste. Was soll ich sagen? 
Nachdem ich mich total festgefahren hatte, brauchte ich eben eine lange Zeit, mich von der ersten Fassung zu lösen. Die zweite weicht nun komplett von der ersten ab. Ich habe nicht umgeschrieben sondern neu geschrieben. Das machte Spaß und klappte wesentlich besser, als das vorhandene Manuskript zu überarbeiten. 

Manchmal ist es besser, einen Neuanfang zu wagen, als auf alten Pfaden weiterzugehen. 

Als ich das für mich erkannt hatte, ging es vorwärts.
Inzwischen ist mein Krimi fertig geschrieben. Die eigentliche Arbeit geht natürlich weiter. Überarbeitung, Cover, Titel, Klappentext, Korrektur, Lektorat, Testleser und so vieles mehr fehlen noch. Doch das Grundgerüst steht. Das macht mich sehr stolz. Ein Mal mehr habe ich es geschafft, mich aus einer verfahrenen Situation herauszuarbeiten.

Selbstverständlich halte ich euch auf dem Laufenden, wie die Verfolgung meines 2. Krimis weitergeht. Aber ab sofort nehme ich die selbst in die Hand.

Montag, 25. November 2019

Wieso ich ihre Bücher mag: Lucy Clarke - Zeit für Autorinnen

Der Autorenblogger und Schriftsteller Sven Hensel hatte vor einiger Zeit eine tolle Aktion ins Leben gerufen, #Autorinnenzeit. Deren Aktualität hat nicht abgenommen, im Gegenteil, Autorinnen sollte wesentlich mehr Beachtung im Literaturbereich geschenkt werden.

"Frauen im Literaturbetrieb werden, trotz der vielen Artikel und Fingerzeige auf das Problem, zu oft belächelt, ihr Schreiben „mit Anspruchslosigkeit gleichgesetzt“ (Autorin Zoë Beck in einem Beitrag der Welt), bei Preisverleihungen übergangen, sofern sie überhaupt einmal nominiert/vorgeschlagen werden, und sie haben weiterhin mit einer gläsernen Decke zu kämpfen, die sie daran hindert, zu ihren männlichen Pendants aufzuschließen, sei es in der gesellschaftlichen Wertschätzung oder auch ihrer Stellung im Literaturbetrieb." (Zitat Autor Sven Hensel)

Die Aktion #Autorinnenzeit ist zwar längst ausgelaufen, doch Autorinnen weiterhin in den Focus der sozialen Netzwerke zu rücken, ist auch mein persönliches Anliegen. So nehme ich den Anstoß zur Überlegung auf und weise in loser Folge explizit auf das Buch/die Bücher einer Autorin aus meinem Bücherregal hin.
Die Reihenfolge der Publikationen entsprechen keiner Wertung. Auch verzichte ich auf die Veröffentlichung von Rezensionen. Diese sind in meiner persönlichen Online-Bibliothek abgelegt.

Wenn ich mich begrifflich auch nicht festlegen mag, weil das Feld meiner Lieblingsautorinnen mehrere umfasst, gehört sie definitiv dazu - Lucy ClarkeIhre Bücher habe ich verschlungen.  

Wieso ich ihre Bücher mag: Lucy Clarke - Zeit für Autorinnen - Blog Silke Boldt






  • Die Bucht, die im Mondlicht versank
  • Das Haus, das in den Wellen verschwand
  • Der Sommer, in dem es zu schneien begann





Die Landkarte der Liebe liegt auf meinem SuB.

Die Geschichten in ihren Romanen entwickeln sich langsam mit stetig steigender Spannung. Die wechselnden Erzählperspektiven bezüglich Personen und Zeiten versetzen den Leser in eine Stimmung mit anhaltendem Atem. Ich liebe diesen Schreibstil, weil der mich durch ein Buch fliegen lässt. Die Spannung  steigt bis ins Unmögliche und wird getragen durch einen Sog, der mich als Leser in die Story hineinzieht. Die Handlungen um Vergangenheit und Gegenwart, um Lügen und Wahrheiten, Liebe und Freundschaft schrauben sich im Handlungsverlauf in die Höhe und verschmelzen schließlich im Finale mit überraschenden Wendungen, die sprachlos machen. 

Nicht zuletzt spiegeln die wunderbaren bildhaften Beschreibungen der Lokalitäten die Verbundenheit und Liebe der Autorin zum Meer wider. Für eine derartige Schreibe bin ich sowieso empfänglich. Als Leser fühlt man sich in die Ferne versetzt und träumt und leidet mit den sympathischen Protagonistinnen. Da schaue ich auch mal großzügig über deren eine oder andere nicht nachvollziehbare Handlung hinweg. Dem Faktor der Unterhaltung tut das keinen Abbruch. 

Mit anhaltender Spannung und dichter Atmosphäre hat es die Autorin geschafft, mich bis zum Ende jedes einzelnen Buches zu fesseln. 

Das erste gelesene Buch von Lucy Clarke (Die Bucht, ...) kaufte ich aufgrund meiner Neugier. Sowohl Klappentext als auch das Cover mit dem wunderschönen Seesternchenmotiv am Beschnitt haben mir sofort gefallen. Der Inhalt war später die Grundlage für den Kauf der beiden anderen. Die Stories der Bücher bilden in Verbindung mit Cover und Titel eine perfekte Einheit. Die ungewöhnlichen Buchtitel erschließen sich für den Leser jeweils aus dem Inhalt.

Heute sind die Bücher der Autorin Lucy Clarke feste Bestandteile meiner heimischen Bibliothek. Sie laden zum mehrfachen Lesen ein. Dieser Aufforderung komme ich zu gegebener Zeit gerne nach 📚


Montag, 18. November 2019

Aller Anfang ... wie ich zu bloggen begann

Ich versuche regelmäßig zu bloggen, wenn es die Zeit erlaubt, montags zwischen 7 und 9 Uhr. 
Dafür plane ich meine Blogbeiträge vorab, überlege mir die Inhalte, die Headlines und suche nach passenden Bildern. Das war nicht immer so. Indes ich anfangs eher spontan agierte und am Layout gebastelt habe, konzentriere ich mich heute mehr auf den Inhalt meiner Posts sowie deren optische Darstellung. Aber wie sahen meine Bloganfänge aus?

Zu Beginn meines Bloggerdaseins tat ich mich schwer. Ich musste zunächst herausfinden, was ich wollte. Ich wusste zuerst, was ich nicht wollte.

Brauche ich als Autorin neben meiner Website www.silkeboldt.de einen Blog? Welche Zielgruppe möchte ich erreichen? Worüber will ich schreiben? Fragen über Fragen ...

Anfangs dauerte es einige Zeit, bis ich mein Layout gefunden, mein Design und die Einstellungen eingerichtet hatte. Ich überlegte mir den Blognamen Silke schreibt sowie die Blogbeschreibung: übers LESEN und das LEBEN ... vom Autorenalltag mit Einblicken, Ausblicken, Fernblicken ... zwischen Liebe, Reisen und dem Meer. 

Die positiven Reaktionen auf meinen ersten Blogbeitrag beflügelten mich, sie machten mir Mut. Damals stellte ich dieses kurze Gedicht ein:

Du bist mein Stern, mein Schlüssel zum Glück
und bist Du auch fern, es bleibt immer ein Stück.

Du bist mein Tag nach finsterer Nacht,
Du hast die Sonne in mein Leben gebracht.


Aller Anfang ... wie ich zu bloggen begann - Blog Silke Boldt

Nun gebe ich Dir von der Wärme zurück,
von Träumen und Liebe, meiner Vorstellung vom Glück.

Und sieh' nur nach vorn, ein neues Jahr beginnt.

Die Zeit scheint verloren, sei glücklich - ehe sie verrinnt. (Click-to-Tweet)
© Silke Boldt

Tatsächlich blogge ich seit vielen Jahren, mal mehr, mal weniger regelmäßig. Im Laufe der Zeit und mit zunehmendem Spaß sind einige Artikel entstanden. Motiviert durch die Resonanz auf meine Beiträge feile ich stetig und emsig an dem Blog. In Phasen der Blogpause sehe ich mir etliche erfolgreiche Blogs an, favorisiere Artikel und Beiträge, beschäftige mich mit Grafiken und meinem Blogplaner sowie arbeite zahlreiche Tipps rund ums Bloggen durch.

Inzwischen stellt sich mir nicht mehr die Frage, worüber soll ich schreiben, sondern in welcher Woche bringe ich welches Thema unter. Manchmal stelle ich thematisch um, weil es eine aktuelle Notwendigkeit, in der Planung zu berücksichtigen gilt. Manchmal überkommt mich spontan eine Idee, die besser in die bevorstehende Woche passt. Das Schreiben der Beiträge selbst fällt mir wesentlich leichter als am Anfang. Das mag die fortschreitende Sicherheit im Netz mit sich bringen und die ohnehin tägliche Schreibeinheit.

Indes ich als Neuling vor einigen Jahren meine Blogartikel vor Veröffentlichung mehrfach umgeschrieben habe, passiert mir das heute nicht mehr häufig. Natürlich überarbeite ich jeden Artikel nach der Rohfassung sorgfältig, lege Wert auf den Inhalt, eine ansprechende Headline, die Beschreibung für Suchmaschinen, ein Label und die stimmige Optik. Übrigens sind alle Bilder meiner Blogbeiträge eigene, welche ich natürlich brande. Bedeutende Blogger weisen immer wieder auf diese Notwendigkeit hin.

Beiträge und Layout meines Blogs spiegeln mein ICH wider. (Click-to-Tweet)

Manches Detail hat mir am Anfang Mühe und Nerven gekostet, aber ich bin froh, einst begonnen zu haben und heute stolz auf meinen Blog. 

Bloggst du schon?


Montag, 11. November 2019

Wie ein Charakterbogen deinen Figuren Leben einhaucht ...

Zum Grundgerüst für das Entstehen eines Buches gehört stets die Entwicklung des/der Protagonist*en/in. 

Um deine Geschichte glaubwürdig zu gestalten, brauchst du eine geschaffene Welt mit realistischen Figuren.

Bereits vor einer Weile schrieb ich einen Blogartikel über das Entstehen meiner Figuren. Der einstige Post legte dar, welche Verbindungen ich zwischen den einzelnen Personen schuf und analysierte meine Herangehensweise an eine Figurendatei.

Wie ein Charakterbogen deinen Figuren Leben einhaucht ... Blog Silke Boldt
Darstellung meiner Figurendatei (IM ZAUBER DER MADONNA) auf einem Plakat

Meinen einstigen Beitrag hier noch einmal zum Nachlesen:

Unabhängig von Sympathie oder Antipathie muss der Leser stets das Handeln des/der Protagonist*en/in verstehen und nachvollziehen können.

Ich habe für meinen Krimi IM ZAUBER DER MADONNA einige Zeit gebraucht, die Charaktere, sowie deren Stärken und Schwächen, Vorlieben u.s.w. zu entwickeln. Nachfolgend ein Auszug von zwei meiner Gegenspieler:

Heinrich List, Kommissar
·        Mitte 50, dünner Schnauzbart
·        kleine Statue, Männlein – Verschnitt
·        ungewöhnlich tiefe Stimme
·        geschieden, keine Kinder
·        lebt in eheähnlicher Gemeinschaft
·        starker Kaffeetrinker
·        liebt seinen dunkelblauen Trenchcoat
·        seit Jahren im Polizeipräsidium Potsdam tätig
·        hasst Computer und Handy
·        arbeitet viel und lange, vergisst darüber auch die Zeit
·        steht kurz vor der Beförderung
·        trägt stets Zettel und Stift mit sich herum
·        schnell aufbrausend und ungeduldig
·       nennt Kollegen oft nur beim Nachnamen

Thomas Kahl
·        37 Jahre alt, geboren und aufgewachsen in Cottbus
·        in eheähnlicher Lebensgemeinschaft mit Petra Golin, unverheiratet
·        zwei Kinder, Junge – Kevin, 4 Jahre alt, Mädchen – Sara, 1 Jahr alt
·        seit 2003 im Haus
·        Eltern geschieden
·        lebte mit jüngerem Bruder bei der Mutter
·        Stiefvater brachte noch einen Jungen mit in die Beziehung
·        lebten mit fünf Personen im 4-Zimmer-Plattenbau
·     großgewachsen, 1,90 m, breitschulterig, muskelbepackt, sonnengebräunte Haut, so genannte Bauarbeiterbräune
·        an beiden Armen mit Frauenporträts tätowiert
·        Raucher
·    am Oberkopf und an den Seiten kurzes, hinten langes, blondiertes Haar, oft zum Zopf gebunden
·        trägt Basecap, verkehrt herum aufgesetzt
·        schwänzte oft die Schule, trieb sich herum, keine gute Allgemeinbildung
·        schaffte nur acht Schulklassen, einmal sitzen geblieben
·        abgebrochene Lehre als Straßenbauer, vom Arbeitsamt umgeschult worden auf Maler
·        arbeitet nun als solcher in einer Firma mit acht Leuten, schon seit 4 Jahren
·        wird dort als zuverlässiger Mitarbeiter geschätzt
·        verdient sich mit kleineren Arbeiten privat Geld dazu, auch in der Nachbarschaft
·        kann nicht mit Geld umgehen, lebt nach Motto: Wie gewonnen, so zerronnen!
·    neben seinen Arbeitssachen besitzt er ausschließlich Jeans, karierte Hemden, enge Muskelshirts
·        geht gern mit Kumpels in seine Stammkneipe, trinkt öfter über den Durst
·        besucht Sportstudio, drei Mal die Woche Krafttraining
·        unternimmt so gut wie gar nichts mit seinen Kindern, meistens gehen die ihm auf die Nerven
·   fährt alten, fast rostigen Kombi, der vollgestopft ist mit schmutzigen Arbeitsgeräten und verkleckerten Materialien
·        hat permanente Geldsorgen
·        leiht öfter Geld von den Kumpels, selbst vom Wirt seiner Stammkneipe
·        leicht beeinflussbar, gutgläubig
·        liest keine Bücher, sieht Fernsehen – mag Actionthriller
·        leiht sich mehrere DVD - Filme in Videothek aus, die er an einem Wochenende guckt
·        macht wenig im Haushalt, streitet oft mit der Lebensgefährtin
·     starrt gern anderen Frauen nach, reißt Witze über Blondinen, nimmt es mit der Treue nicht allzu ernst
·        hatte vor zwei Jahren eine Affäre mit Carina Lehmann
·        versteht sich nicht mit Klaus Lehmann, hatte Rempelei mit ihm wegen Carina

Wie ihr den Beispielen entnehmen könnt, ist die Figurendatei meines Kommissars List zunächst recht kurz geraten. Erst nach und nach habe ich diese Figur vervollständigt, dem Protagonisten sogar einen eigenen Blogbeitrag gewidmet. Lest mal hier: Der Charakter meiner Hauptfigur Heinrich List.

Dabei geholfen hat mir der Charakterbogen von Marie Graßhoff,  den ich erst viel später entdeckt habe und der mir seither als Vorlage für alle Figuren meiner Geschichten dient. Es gibt noch viele andere.

Die Figuren sind der Motor deiner Geschichte. In Ergänzung empfehle ich dir einen Beitrag in der Selfpublisherbibel: Was Sie über Ihre Figuren wissen müssen ...

Den nachfolgenden Charakterbogen bearbeite ich individuell für jede Figur und passe ihn der Geschichte neu an.

1. First Infos:

  • Vorname:
  • Name:
  • Spitzname(n):
  • Geschlecht:
  • Alter:
  • Geburtsdatum:
  • Wohnort:
  • Nationalität:
  • Religion:

2. Äußeres:

  • Augenfarbe:
  • Haarfarbe:
  • Hautfarbe:
  • Größe & Gewicht:
  • Statur:
  • Gesicht (Besonderheiten):
  • Stimme:
  • Sprache (Akzent, Dialekt etc.):
  • Kleidungsstil:
  • Schmuck:
  • Auffälligkeiten (Tattoos, Narben …):
  • Gesundheitlicher Zustand:
  • Allergien:
  • Sexualität:

3. Umfeld:

  • Gesellschaftliche Schicht:
  • Familie:
  • Freunde:
  • Bekannte:
  • Vereine:
  • Soziales Engagement:
  • Wohnung/Haus:
  • Ansehen/Ruf:
  • Beruf:

4. Gewohnheiten:

  • Hervorstechender Charakterzug:
  • Intelligenz:
  • Hobbys & Freizeitgestaltung:
  • Talente:
  • Interessen:
  • Abneigungen:
  • Moralvorstellungen:
  • Auffällige Angewohnheiten:
  • Phobien & Ängste:
  • Stärken:
  • Schwächen:
  • Art des Humors:

5. (An-) Triebe:

  • Motivationen & Ziele:
  • Größte Wünsche & Träume:
  • Traumata:
  • Schmerzliche Erlebnisse/Rückschläge:
  • Aufschlussreiche/bedeutungsvolle Erfahrungen:
  • Standpunkt gegenüber dem Leben:
  • Standpunkt gegenüber dem Tod:

6. Vorgeschichte und charakterbetreffende Details:

  • Entscheidendes Erlebnis in der Kindheit/Vergangenheit:
  • Was er/sie am meisten bereut:
  • Folgenschwerste Entscheidung:
  • Das Schlimmste, das er/sie je getan hat:
  • Das Beste, das er/sie je getan hat:
  • Das peinlichste Erlebnis:
  • Stärkste Beeinflussung durch (Person):
  • Wem soll etwas bewiesen werden und warum?
  • Was würde er/sie niemals tun und warum?
  • Das größte Geheimnis:

7. Stellung in der Geschichte:

  • Wichtigkeit:
  • Funktion in der Geschichte:
  • Erster/letzter Auftritt:
  • Entwicklung, Veränderung der Ansichten (Zustand am Anfang, Zustand am Ende):
  • Gegner und Widersacher:
  • Verbindung zum Antagonisten:
  • Helfer und Verbündete:
  • Verhältnis zu den anderen Charakteren:
  • Allgemeiner Eindruck, der erweckt werden soll:
Ich wünsche dir gutes Gelingen beim Schaffen deiner Figuren 🍀📘

  


Montag, 4. November 2019

Wie ich den Weg in die Freiheit erlebte ...

Schon wieder jähren sich die historischen Tage um den Mauerfall 1989. In diesem Jahr ist es auch noch eine runde Zahl. Was geht mir nicht alles durch den Kopf? Erinnerungen werden wach. Wie habe ich die Zeit damals erlebt? Was ist aus meinen Träumen geworden? Was hat sich seitdem geändert?

Ich lebte im Herzen Berlins, nahe der Oranienburger Straße, und stand am Anfang meiner beruflichen Karriere. Als Schabowski am 09.11.1989, einem Donnerstag, abends im Fernsehen verkündete, dass jeder DDR-Bürger reisen kann, habe ich das zunächst gar nicht wahrgenommen. Erst kurz vorher hatte man doch vollmundig verkündet, dass die Mauer noch 100 Jahre stehen würde. Die neu gewonnene Reisefreiheit registrierte ich erst mit den hochgezogenen Schlagbäumen.
Am nächsten Tag, Freitag, war die Konzentration auf die Arbeit natürlich unmöglich. Es gab für uns nur ein Thema: Reisefreiheit. Wir konnten nicht glauben, was geschehen war. Die Mauer durchlässig? Den Arbeitstag bekamen wir mit Fragen und Diskussionen um. Wir feierten, bis uns die Neugier übermannte.

"Wir treffen uns im KRANZLER am KU'DAMM", lachten wir, und schon waren wir weg.

Mit mehreren Leuten machten wir uns auf den Weg zum Grenzübergang MOABIT.
Ich erinnere mich an das mulmige Gefühl, das mich unterwegs beschlichen hatte, wollte ich doch abends wieder zu Hause sein. Hoffentlich hielten die uns an der Grenze im Westen nicht zurück. Ich machte mir Sorgen, der Westteil der Stadt war mir natürlich völlig unbekannt. Meinen Kollegen musste es genauso gegangen sein, denn auf die Unruhe folgte eine gähnende Stille. Jeder war in sich gekehrt, je näher wir der Grenze kamen. 
Würde man uns rüber lassen? Wie würde es im Westen sein? Kamen wir wohlbehalten wieder zurück? Bekam man wirklich Geld zur Begrüßung?

An der Grenze, viele Menschen warteten dort - gingen rüber und kamen zurück, wurden unsere Ausweise kontrolliert. Reisepässe hatten wir keine. Die wurden ja bisher nicht gebraucht. Endlich folgte der Stempel in unsere Papiere, und der Weg in den Westen war frei. Wir fühlten uns frei!
Wir fassten uns bei den Händen, wussten gar nicht, wie uns geschah. Ein kleines Tänzchen auf der belebten Straße zauberte manchem Zuschauer ein verständnisvolles Lächeln aufs Gesicht.

Wie ich den Weg in die Freiheit erlebte ... Blog Silke Boldt
Lichtgrenze 2014 entlang der ehemaligen Berliner Mauer





Die Geschäftsstraße mit einigen Banken lag vor uns. Unter die Dankbarkeit für das Geld mischte sich leise ein Gefühl des Bittstellers, umklammerte mich sogar einen Moment eine düstere Mauerstimmung, welche jedoch in der Euphorie der Ereignisse schnell verblasste. Völlig fremde Leute lagen sich in den Armen, weinten und lachten. In diesen Augenblicken wurde Geschichte geschrieben, aber das wurde uns erst später bewusst.
Unter unsere Träume, die auf einmal auf uns niederprasselten, mischte sich auch die Sorge. Wie würde unser Leben aussehen, wenn die Grenze offen blieb? Freude und Angst lagen so dicht beieinander. Es glich dem Wandern auf einem schmalen Grat.





Mit dem Geld in der Tasche, nie zuvor besaß ich D-Mark-Scheine, fühlte ich mich wie Rockefeller. Ich konnte die Welt erobern und kaufen, was ich wollte. Doch so sehr auch die Auslagen lockten, ich widerstand ihnen, wollte meinen Reichtum nicht verschwenden. Wir waren neugierig und offen für alles. Unsere Augen saugten jedes Detail auf. Wir hatten einen Riesenspaß und bemerkten gar nicht, wie die Zeit verging.
Wir neckten schalkhaft eine Kollegin, die ihrer Katze BREKKIES kaufte. Wir lästerten, ob denn die Mieze solche Sachen überhaupt vertragen würde, und freuten uns über unser Glück, diese aufregende Zeit erleben zu dürfen.

Es dunkelte, als wir die Heimreise antraten. Unsere Füße hatten ganze Arbeit geleistet. Mit einer Fülle von Eindrücken fuhr uns die S-Bahn zurück zum Ziel, nach Hause, von West nach Ost. Ich glaube, wir hatten, wie viele andere auch, die Tickets nicht bezahlt. Es herrschte ein Ausnahmezustand in der Stadt. Als der Zug in den Bahnhof FRIEDRICHSTRAßE einfuhr, hatte ich Mühe, meine Tränen fortzublinzeln. Zum ersten Mal kam ich von der anderen Seite an diesem Bahnsteig an, der auch als Tränenpalast in die Geschichte einging. Niemals hatte ich geglaubt, einmal hinter die verbotene Fassade des Bahnhofs fahren zu dürfen, oder je von dort zurückzukommen.

Übrigens war der Fall der Berliner Mauer mein ganz persönlicher Glücksfall. Bereits 2017 habe ich darüber einen Beitrag geschrieben: Warum der Fall der Berliner Mauer ein Glücksfall für mich war ...

Noch heute fühle ich Gänsehaut, wenn ich an den Weg in die Freiheit vor 30 Jahren zurückdenke, auf welchem neben dem Glück auch die Angst unser ständiger Begleiter war.


Montag, 28. Oktober 2019

Warum ich einen Social Media Plan benötige ...

Vor ein paar Monaten war ich gezwungen, mir einen neuen Laptop zu kaufen. Urplötzlich hat mein alter den Geist aufgegeben. Mir blieb gerade noch Zeit, die wichtigsten Daten, meine Manuskripte, zu retten. Die waren zwar auch auf einer externen Festplatte gespeichert, doch eine ganze Schreibwoche wäre unwiderruflich verloren gewesen.

Was nur ansatzweise bei meiner Rettungsaktion davonkam, war mein Social Media Plan. Der blieb mir nur als Fragment. Ich war todunglücklich. Wer ebenso nach einem solchen arbeitet, weiß um dessen Bedeutung und wie viel Aufwand und Zeit dahinterstecken.
Mein komplexer Überblick - wann poste ich was zu welcher Zeit und auf welchem Portal - alles futsch. Mit den übrig gebliebenen Rudimenten vermochte ich wenig anzufangen.

Fassungslos probierte ich alles, um meinen Redaktionsplan zu reaktivieren. Alle Versuche, alles Gezeter und ein paar Tränchen blieben erfolglos. Ich starrte auf eine fast leere Excel-Tabelle.

Was sollte ich tun?
Mir blieben zwei Möglichkeiten. Den kompletten Plan verwerfen und je nach Lust und Laune im Netzwerk unterwegs sein oder einen neuen erstellen.
Nachdem ich mich innerlich beruhigt und es mir genau überlegt hatte, entschied ich mich für die letztere Variante. Ich bin eben von Natur aus zäh und obendrein akribisch. Also setzte ich mich hin und plante neu. Dabei kamen mir Ideen, wie ich den Social Media Plan noch besser und übersichtlicher gestalten konnte.

Warum ich einen Social Media Plan benötige ... Blog Silke Boldt



Zu Grunde legte ich mein vorhandenes Fragment, erschuf die grobe Struktur, konzipierte das Jahr, die Monate und einzelne Tage bis hin zu jedem Eintrag.

Warum ich einen Social Media Plan benötige ... Blog Silke Boldt


Inzwischen notiere ich alles in diesem Social Media Plan. Dabei ist er kein starres Gerüst. Nahezu jeden Tag arbeite ich an Veränderungen, forme Einzelheiten, wenn aktuelle Notwendigkeiten es erfordern, ergänze Details oder plane grob im Voraus. Es gibt laufend eine Kleinigkeit zu verfeinern. Nachdem ich das halbfertige Gerüst ausgebaut und komplettiert habe, ist es mir eine Freude, damit zu arbeiten.


Der tägliche Überblick gehört inzwischen zu meinem morgendlichen Ritual. Was steht auf dem Plan? Was ist zu verändern? Gibt es kurzfristige, mittelfristige, langfristige Aktualitäten zu berücksichtigen oder ungeplante Zwischenfälle?

Mit Hilfe meines Social Media Planes koordiniere ich sämtliche Aktivitäten und konzipiere die rechtzeitige Programmierung derselben.     
                                                                                                       (Click-to-Tweet)

Habe ich alle Eventualitäten berücksichtigt?

Der Social Media Plan verschafft mir eine schnelle Übersicht und übernimmt gleichzeitig die Kontrollfunktion.                                                                                                         

Ich möchte nicht mehr auf ihn verzichten.

Übrigens speichere ich meinen neuen Social Media Plan regelmäßiger als den alten auf einer externen Festplatte. Diese gründlichere Vorsorge habe ich mir angewöhnt nach dem letzten Malheur mit meinem PC.
Denselben Fehler zwei Mal zu machen, wäre mehr als fatal 😃

Ich kann eben nicht ohne diesen Plan.