"Seitdem ich schreibe, bleibt keine Zeit zum Lesen!"
FALSCH! Diesen Satz kannst du als Autor auf keinen Fall ernst meinen.
Wie willst du andere für deine Bücher begeistern, wenn du nicht selbst ein begeisterter Leser bist?
Aus eigener Erfahrung kenne ich jedoch die Aussage des einführenden Satzes.
Nachdem ich mein erstes Buch veröffentlicht habe, kümmerte ich mich um Lesungen, Marketing, Internetauftritt, kurzum um alles Mögliche. Zudem begann ich meinen 2. Krimi zu schreiben. Ich schrieb drauflos, nebenher beschäftigte ich mich mit Nachhilfe für Schüler, verfasste Kurzartikel und baute Netzwerke aus - alles wichtig, doch für das Lesen blieb schlichtweg keine Zeit mehr.
Ich war schwer beschäftigt, bis mir ein Interview des Heyne Verlages mit Nicholas Sparks in die Hände fiel. (Damals besaß ich gerade mal ein Buch von ihm.)
Dieses Gespräch regte mich zum Nachdenken an. Als erfolgreicher Autor unterhaltsamer Bücher las er selbst 125 Bücher im Jahr. Wow, dachte ich begeistert, denn ich selbst war weit entfernt davon.
"Das Ziel des Schreibens ist, andere sehen zu machen." (Joseph Conrad) (Click-to-Tweet)
Spätestens ab dem Zeitpunkt einer kleinen Schreibkrise wusste ich, dass ich es anders machen m u s s t e.
Ich wollte unbedingt "sehen", Neues entdecken, den Stil anderer Autoren begreifen, ihre Wortwahl erkunden. Also stellte ich um, entwarf einen rigorosen Zeitplan, entledigte mich der Erwartungen anderer und begann wieder - erst wenig, dann mehr, heute umfangreich - zu lesen, Bücher aller Genre. Ich schnappte den Satz auf:
Ich wollte unbedingt "sehen", Neues entdecken, den Stil anderer Autoren begreifen, ihre Wortwahl erkunden. Also stellte ich um, entwarf einen rigorosen Zeitplan, entledigte mich der Erwartungen anderer und begann wieder - erst wenig, dann mehr, heute umfangreich - zu lesen, Bücher aller Genre. Ich schnappte den Satz auf:
"Read 1000 books and your words will flow!" (unbekannt) (Click-to-Tweet)
Seitdem verschlinge ich die Buchstaben, Seiten und Bücher. Ich markiere Sätze, notiere Wörter, rezensiere Bücher (unveröffentlicht) und lerne aus ihnen. So konnte ich zahlreiche Anregungen für mein Schreiben entdecken. Die Ideen sprudelten, ich habe verfasst und bereits drei weitere unveröffentlichte Manuskripte in der berühmten Schublade. Ich arbeite täglich an den sprachlichen Feinheiten meiner Projekte. Erst wenn ich zufrieden bin, gehe ich den nächsten Schritt.
"Das Amt des Dichters ist nicht das Zeigen der Wege, sondern vor allem das Wecken der Sehnsucht." (Hermann Hesse) (Click-to-Tweet)
Inzwischen ist es unwichtig, wie viele Bücher ich im Jahr lese. Selbst mit einigen Seiten pro Tag bin ich zufrieden, denn als Autor und Leser weiß ich gleichermaßen:
Bücher versetzen dich in eine fantastische Welt und lassen Träume erwachen. (Click-to-Tweet)
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