Montag, 22. Juni 2020

Vom Umgang mit Büchern ...

Mit all meinen Büchern, die ich gekauft oder geschenkt bekommen habe, gehe ich pfleglich um. Ich behandele sie wie Schätze, denn genau das sind sie auch. Sie tragen Geheimnisse in sich, die ich ergründen will. Für mich ist ein Buch besonders wertvoll, wenn es nach dem Lesen noch in einem tadellosen Zustand ist. Daher verleihe ich schon lange keine Bücher mehr, weil ich sie entweder ramponiert, beschmiert oder gar nicht zurückbekommen habe. Ich mag es zudem nicht, wenn Eselsohren als Lesezeichen gesetzt werden. Besondere Textstellen markiere ich mit farbigen, selbstklebenden Zettelchen. Es gibt einige Exemplare, die bunt gemustert daherkommen. 

Einen interessanten Beitrag Über den Umgang mit Büchern habe ich beim Kaffeehausbesitzer gefunden. In seinen persönlichen Gebräuchen, Ritualen und Marotten habe ich die meinen weitgehend wiedergefunden.

Natürlich besitze ich auch Bücher, die Kaffeeflecken aufweisen, eingerissen oder zerknickt sind, woran ich  aber vollkommen unschuldig bin. Entweder sind es abgelegte Exemplare aus der Kramkiste, die ich irgendwann einmal herausgefischt habe, Erbstücke oder überlassene Werke.

Bis auf die Tatsache, dass die Bücher älter aussehen als sie sind, stören mich die Flecken, Eselsohren und Knicke nicht beim Lesen, Hauptsache ein Buch ist überhaupt lesbar. Doch wird mir allein beim Anblick schwer ums Herz, weil ich nicht verstehe, wie man Bücher derart zurichten kann. Vielleicht sind es für manche nur Äußerlichkeiten, ich denke jedoch, hier wurde etwas zerstört, das irreparabel ist. Schade. 

"A book is a magic portal to another dimension." (Verfasser unbekannt)

Der pflegliche Umgang mit Büchern erhält und steigert für mich selbstverständlich dessen Wert.

Vom Umgang mit Büchern ... Blogbeitrag Silke Boldt

Diese zwei geschundenen Exemplare besitze ich schon viele Jahre. Sie stehen zwar nicht in der ersten Reihe meines Bücherregals, sind jedoch inhaltliche Juwelen und daher besonders wertvoll für mich.

Der schwarze Traum von Richard Wright zeichnet eine dramatische Darstellung der Rassenkonflikte in den Südstaaten der USA in den 1950-ger Jahren.

Lebenslänglich von Marcus Clarke thematisiert die Verbannung eines Sträflings und seine Leidenszeit in einer Strafkolonie.

Obwohl beide Exemplare äußerlich zu wünschen übrig lassen, habe ich mich bisher nicht von ihnen getrennt und tue dies auch zukünftig nicht. Es gibt eben Bücher, die sind einem ans Herz gewachsen, weil ihr inhaltlicher Wert den miserablen Zustand vergessen lässt. 
Übrigens verfahre ich mit Sachbüchern anders. Da werden schon mal Stellen im Buch direkt markiert oder unterstrichen. Notizen allerdings vermerke ich immer auf einem Extrablatt - jeder nach seiner Fasson.

Wie ist das bei dir? Besitzt du Bücher, die nicht besonders ansehnlich, jedoch wertvoll für dich sind? Steigt der Wert eines Buches für dich durch Lesespuren? Oder mindern diese eher den Wert?


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen